Studie: Aerosole übertragen das Corona-Virus – und das vor allem in Innenräumen

Studie: Aerosole übertragen das Corona-Virus – und das vor allem in Innenräumen

 

Das Wichtigste vorweg. Der berühmte „Babyelefantenabstand“ hat in diesem Fall der Übertragung eines Virus kaum Relevanz. Es geht um Aerosole und die Frage, ob die den Corona-Virus übertragen können. An der University of Florida ist es einem Team von Wissenschaftlern erstmals gelungen, Sars-Cov-2-Lebendviren in Aerosolen zu isolieren und damit nachzuweisen. Bisher wurden in Aerosolen nur Genome des Corona-Virus nachgewiesen - diese könnten theoretisch aber auch von toten Erregern stammen.

Für die Studie („Viable SARS-CoV-2 in the air of a hospital room with COVID-19 patients“) steht der Peer-Review zwar noch aus, namhafte Wissenschaftler zweifeln aber nicht an der Relevanz der Kernaussage. Der deutsche Virologe Christian Drosten von der Berliner Charité geht davon aus, dass Aerosole für die Hälfte der Ansteckungen verantwortlich sind. Der Rest erfolgt über Schmier- und Tröpfcheninfektion.

 

Aerosole verhalten sich anders als die sogenannten „Tröpfchen“. Sie haben in der Luft wesentlich länger Bestand – der derzeitige Stand der Wissenschaft geht davon aus, dass sie sich in geschlossenen Räumen über mehrere Stunden halten können. Die Möglichkeit einer Infektion über Aerosole muss in Zukunft bei unserem Verhalten in geschlossenen Räumen und in allen Fragen der Lufttechnik mitbedacht werden.

 

Der ehemalige Präsident der „Internationalen Gesellschaft für Aerosole in der Medizin“, Gerhard Scheuch, nennt die unerfreulichen Dinge beim Namen: „Ich glaube, dass für eine Übertragung des Virus einfaches Atmen schon genügt.“ Scheuch weist auch darauf hin, dass auch symptomlose Infizierte – also Menschen, die sich gesund fühlen – den Virus nachweislich übertragen können.

 

Auf die hohe Ansteckungsgefahr in geschlossenen Räumen weisen auch die Ergebnisse einer chinesischen Studie hin. In dieser wurden 318 Krankheitsausbrüche (mit zumindest drei Infizierten) untersucht. Nur in einem einzigen der 318 Fälle erfolgte eine Ansteckung im Freien. Die Studie bezieht sich auf Fälle im Jänner und Februar – ein Zeitraum, in dem man sich in gemäßigten und kontinentalen Zonen der nördlichen Hemisphäre vorwiegend in geschlossenen Räumen aufhält. 

 

Die Autoren der Studie verweisen auch darauf, dass der empfohlene Mindestabstand von zwei Metern in Innenräumen eine falsche Sicherheit vorgaukeln könne. Sie warnen aber auch vor einer Pauschalisierung der Gefahr. Regelmäßiges Lüften und eine Reinigung der Raumluft können die Infektionsgefahr über Aerosole wesentlich herabsetzen.

(Mehr zu geeigneten Maßnahmen finden Sie hier)

 

Der Begriff Aerosol

Das Wort Aerosol ist eine Zusammensetzung aus dem altgriechischen Wort „aer“ (Luft) und dem lateinischen Begriff „solutio“ (Lösung). Aerosole definieren sich als eine Zusammensetzung (Dispersion) von festen oder flüssigen Partikeln in einem Gas. Dispersionen fester Partikel in einem Gas bezeichnet man als Aerosolrauch, flüssige Partikel in einem Gas werden als Aerosolnebel bezeichnet.

Die Aerosol-Partikel sind oftmals nur wenige Nanometer groß. Sie unterscheiden sich in ihren physikalischen Eigenschaften von den größeren „Tröpfchen“ erheblich: Tröpfchen sinken erheblich schneller zu Boden als Aerosolpartikel. Aerosole können sich zudem kontinuierlich verändern, Dämpfe an den Partikeln können kondensieren, kleine Teilchen können an größeren Teilchen andocken, ebenso können sich Teilchen an umgebenden Gegenständen abscheiden.  

Steyr-Gleink,

Kappa Filter Systems GmbH
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